Sonntag, 15. Juni 2014

Ein Wochenende in Köln

Vor einigen Monaten hatten wir uns schon überlegt, im Sommer noch einen Städte-Kurzurlaub zu machen. Weit entfernte Reiseziele im hohen Norden haben wir nach einiger Recherche recht schnell wieder verworfen, und so blieb Köln. Erstens muss man dort nicht lange hinfliegen, zweitens waren wir da noch nie (gemeinsam) und wollten schon länger mal hin, drittens gibt es dort das letzte deutsche Hard Rock Cafe, das uns noch auf unserer Liste fehlte.

Dieses Wochenende war es soweit. Nach einer langen Autofahrt sind wir Donnerstag Abend ziemlich erschlagen an unserem Hotel angekommen. Der Abend war gelaufen. Kräfte sammeln für den nächsten Tag.

Nach einem ausgiebigen, wirklich sehr guten Frühstück haben wir uns Freitag Vormittag aufgemacht die Stadt zu erkunden. Erste Anlaufstelle, wie könnte es anders sein: der Dom. Auf dem Weg dorthin haben wir verzweifelt eine Buchhandlung gesucht, in der wir uns noch einen Reiseführer kaufen konnten. Außer einer religiösen Buchhandlung lief uns da aber nichts über den Weg, also rein in den nächsten Kaufhof. Mit Reiseführer ausgestattet standen wir also vor dem Dom, der uns sehr an das Straßburger Münster erinnert hat. Nach einem Besuch im Inneren, das uns zwar gefallen, aber nicht aus den Socken gehauen hat, ging es den Turm rauf: 500 und irgendwas Stufen, zumeist über eine enge Wendeltreppe auf der sich auf- und absteigende Menschen begegnen. Zum Glück sind wir von unseren Bergtouren mittlerweile recht gut in Form, so dass wir im Gegensatz zu den meisten anderen nicht nach Luft ringend oben ankamen. Von oben haben wir recht schnell für uns festgestellt, dass Köln keine so richtig hübsche Stadt ist. Der Ausblick hat sich aber dennoch gelohnt.



Danach haben wir uns überlegt, eine Rheinschifffahrt zu machen. Weil wir aber noch Zeit bis zum nächsten Schiff hatten sind wir eben noch in die Glockengasse mit der weltweit bekannten Hausnummer "4711" gelaufen. Über den Geruch nach alten Damen kann man sich ja streiten, aber wenn man schon mal in Köln ist, dachten wir uns, dann müssen wir auch dorthin, wo das "Kölnisch Wasser" herkommt. Dort gibt es sogar einen Brunnen, aus dem permanent "Kölnisch Wasser" fließt - zur Erfrischung. Jan hat seinen Finger drunter gehalten und den Geruch mehrere Stunden nicht mehr wegbekommen.

Dann auf zum Rhein. Wir haben gerade noch so zwei Plätze auf dem Sonnendeck ergattern können und sind eine Stunde auf dem Rhein geschippert. Es war unspektakulär aber schön. Ein bisschen müde von der Sonne, dem monotonen Motorengeräusch und dem Plätschern des Rheins haben wir danach unser erstes Kölsch getrunken. Man muss sich ja stärken.

Abends waren wir zum Essen im Hard Rock Cafe und haben den restlichen Tag mit einem Spaziergang zum Rheinauhafen, einem alten Zollhafen, der modern zu Büro- und Wohnflächen umgebaut wurde, ausklingen lassen. Von der Severinbrücke aus haben wir den Blick auf die dunkler werdende Stadt genossen.



Den gestrigen Tag haben wir mit einem Bummel über den Markt am Wilhelmsplatz in Köln-Nippes begonnen: ein quirliges Treiben, buntes Durcheinander und Marktleute die sich auf einer Mischung aus Rheinisch und Türkisch gegenseitig an Lautstärke überbieten. Es hat auf jeden Fall Atmosphäre und unser Abendessen für heute haben wir auch gleich eingekauft. Danach ging es weiter zum Botanischen Garten, wo endlich wieder einmal mein Makroobjektiv zum Einsatz gekommen ist. Der Botanische Garten hat uns sehr gut gefallen und war vielleicht sogar eines unserer Köln-Highlights.



Nachdem wir dann wieder einmal stundenlang unterwegs waren mussten wir uns wieder stärken. Dieses Mal nicht mit Kölsch sondern mit Schokolade. Was liegt also näher als ins Schokoladenmuseum zu gehen, das zu den 10 meistbesuchten Museen in Deutschland gehört. Am Schokobrunnen, der 200 Liter(!) flüssige Schokolade beinhaltet haben wir uns gleich mehrfach in die Schlange gestellt. Und in der ersten Etage bei Lindt haben wir unsere eigene Schokolade kreiert: mit Mandeln, Walnüssen, Pistazien und Kakaosplittern. Probiert haben wir noch nicht, aber das wird wohl nicht mehr lang auf sich warten lassen. Ansonsten war das Museum ganz nett. Leider gibt es viel zu viele Infotafeln, die mir jedes Mal schon nach kurzer Zeit das Hirn zuschütten.



Anschließend haben wir die Statue von "Tünnes und Schäl" besucht. Als echte Schäls konnten wir gar nicht anders. "Peters Brauhaus" gleich um die Ecke am Alten Markt hat uns dann zum Abendessen verleitet und neben einigen Kölsch habe ich mich auch sehr auf "Himmel un Äd mit Flönz" gefreut.

Und weil wir an diesem Tag auch wieder so viel unterwegs waren, haben wir uns relativ spontan mit Google Maps ins nächste große Kino führen lassen. Ein perfekter Tagesausklang.

Und nun sind wir wieder hier. Mit vielen weiteren neuen Eindrücken und ein wenig entspannt für die nächsten Arbeitswochen. So ein Kurzurlaub tut immer gut!