Sonntag, 27. Juli 2014

Der Berg ruft (6) - Krottenkopf

Ein voller Terminkalender. Verpflichtungen, so weit das Auge reicht. Eine anstrengende Woche liegt vor mir. Grund genug also, sich noch mal kurz eine Auszeit zu nehmen.

Lange hatten wir es schon geplant: mit der Frau Fischer auf den Berg! Dieses Mal sollte es der Krottenkopf sein. Nachdem die Silke letztes Jahr 6 Monate auf der Luitpoldhütte im Allgäu gearbeitet hatte vertreibt sie sich dieses Jahr ein paar Wochenenden auf eben diesem Berg.

Trotz Doppelschicht am Vortag haben wir es tatsächlich geschafft pünktlich um 8:30 am Parkplatz der Wankbahn in Garmisch-Partenkirchen zu sein. Wir entschieden uns für die „einfache“ Variante: es ging also mit der ersten Gondel auf den Wank auf 1780m. Von dort haben wir den ersten Abstieg zur Esterbergalm (1262m) gewagt. Wir hatten zwischendrin schon unseren ersten Stopp bei dem alle Müsliriegel dran glauben mussten und so ging es munter weiter an der Alm vorbei in Richtung Krottenkopf. Irgendwann fingen meine Schultern an derart zu schmerzen, dass ich dachte ich komm nicht weiter. Mehrere hundert Milligramm Schmerzmittel brachten leider nur wenig Linderung. Am Fuße der Materialseilbahn begann dann der Regen. Von dort aus sollte es aber auch nur eine weitere halbe Stunde Fußmarsch sein. Sollte... Es wurde etwas mehr als eine Stunde, in der wir uns meistens inmitten der Wolken bewegt haben und die Weilheimer Hütte (1955m) erst wenige Meter vor Erreichen gesehen haben. Aber wir haben es „possimitistisch“ gesehen, wir sind oben angekommen. Und dort gab es hervorragende Käsknödel und Nussecken. Natürlich auch alkoholfreies Weißbier der Elektrolyte wegen.

Irgendwann haben wir den Abstieg gewagt. Eigentlich sah es so aus, als hätte es aufgehört zu regnen. Sah aber auch nur so aus. Den kompletten Weg hinunter bis nach Partenkirchen (740m), wo unser Auto stand, hat es unaufhörlich weiter geregnet. Triefnass und ziemlich erschöpft sind wir unten um 19:45, also 9 Stunden später, angekommen. Wegen des Regens habe ich leider nur sehr wenige Fotos machen können. Die Schönsten sind wie immer in einer Kollage zusammen gefasst.

Der Muskelkater hält sich in Grenzen. Aber es hilft ja nichts, da müssen wir jetzt durch. Hauptsache, der Kopf ist frei. Frei für die kommende Woche. Jetzt gerade bin ich in Traunstein. Morgen Früh kommt der große Tag. Nach zwei Jahren Fachweiterbildung zum Fachkrankenpfleger für Nephrologie werde ich meine schriftliche und mündliche Abschlussprüfung ablegen. Denkt an mich und drückt alle Daumen!