Freitag, 30. Januar 2015

Kulinarisches Irland (5) - Gefüllte Lammbuletten und Ofen-Pommes

Ich muss ja gestehen, diese Koch-Rubrik ist ziemlich fleischlastig und wenig geeignet für Vegetarier. Ich habe mich auch schon nach fleischlosen Rezepten umgesehen, aber das waren dann immer nur Beilagen-Rezepte. Ich gebe nicht auf.

Heute gibt es wieder Fleisch, und davon nicht wenig. Ich lasse mir aus Deutschland meine monatlich erscheinende Kochzeitschrift nachliefern. Und in der vorletzten Ausgabe sind wir über etwas gestolpert, das wegen des Lamms und der Minze hervorragend nach Irland passt. Also, nachgekocht und für euch fotografisch festgehalten... Auf zum Rezept.


Gefüllte Lammbulette
für 2-3 Portionen
40 Minuten Vorbereitung, 1 Stunde Kühlen und 20 Minuten Garzeit

Zutaten:
1 kleine rote Paprikaschote
1 kleine Zwiebel
3 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
Chiliflocken
1-2 Stiele Minze
25g Schafskäse (Feta)
1/2 altes Brötchen
250g Rinderhackfleisch
250g Lammhackfleisch
1 Ei (M)

1 Paprika vierteln, entkernen und klein würfeln. Zwiebel in feine Streifen schneiden. 1 EL Öl in einer Pfanne erhitzen, Paprika und Zwiebel darin bei mittlerer Hitze 10-15 Minuten weich dünsten. Mit Salz, Pfeffer und Chili würzen, in eine Schüssel geben und abkühlen lassen. Minzblättchen von den Stielen zupfen und zum Gemüse geben. Schafskäse grob zerbröseln und zugeben, alles vorsichtig mischen.
2 Brötchen in lauwarmem Wasser einweichen und sehr gut ausdrücken. Rinder- und Lammhack mit Ei, Brötchen, Salz und Pfeffer mit den Händen durchkneten. Hackmasse in zwei (drei) Portionen teilen. Eine Portion flach drücken. Eine Hälfte (ein Drittel) der Paprika-Schafskäse-Füllung) mittig darauf verteilen. Hack über der Füllung zusammendrücken und feuchten Händen zu einer Bulette formen. Auf diese Weise insgesamt zwei (drei) Buletten formen. Buletten 1 Stunde abgedeckt kalt stellen.
3 2 EL Öl in einer großen beschichteten Pfanne erhitzen. Buletten darin bei starker Hitze auf jeder Seit 1 Minute anbraten, herausnehmen und auf einem Backblech verteilen. Im vorgeheizten Backofen bei 200° (Umluft) auf der zweiten Schiene von unten 20 Minuten garen. Buletten aus dem Ofen nehmen, kurz abkühlen lassen und mit den Ofen-Pommer servieren.

Nun aber zu den Ofen-Pommes. Ich habe mit der Vorbereitung begonnen, als die Buletten im Kühlschrank waren. Zeitmanagement ist alles, wenn man möchte, dass alles gemeinsam fertig wird und gegessen werden kann.

Ofen-Pommes
für 2-3 Portionen
Zubereitungszeit 20 Minuten, Garzeit 40 Minuten

Zutaten:
1 Süßkartoffel, ca. 250g
1-2 Kartoffeln, ca. 300g
1 Zweig Rosmarin
2 EL Olivenöl
grobes Meersalz

1 Süßkartoffel und Kartoffeln schälen, waschen, gut abtropfen lassen, längs halbieren, in Spalten schneiden und auf einem Backblech verteilen. Rosmarinnadeln von der Nadeln zupfen und darüber streuen, Öl darüber träufeln und mit den Händen gut mischen.
2 Pommes im vorgeheizten Backofen bei 200° am besten bei Umluft auf der zweiten Schiene von unten 40 Minuten braun und knusprig garen.
3 Pommes aus dem Backofen nehmen, mit Meersalz würzen.

Das bedeutet: Die Pommes kommen in den Ofen, nach ca. 15 Minuten habe ich die Pfanne für die Buletten vorbereitet. Nachdem diese angebraten waren, habe ich die Pommes auf dem Backblech einmal hin- und herbewegt und sie an den Rand geschoben. Die Buletten habe ich in die Mitte des Backblechs platziert und alles gemeinsam für die restlichen 20 Minuten gebacken.

Uns hat es mal wieder gar köstlich geschmeckt. Vielleicht habt ihr am Wochenende ja Zeit und Lust es auch einmal zu probieren. Freue mich auf eure Kommentare!



Sonntag, 25. Januar 2015

Unsere Grüne Insel (1) - Dodder, der Fluss von nebenan...

Manchmal muss man gar nicht weit fahren, um schöne Orte zu sehen. Manchmal reicht es das Haus zu verlassen und ein paar Schritte zu gehen.

Letzten Sonntag haben wir uns auf Entdeckungstour begeben. Ziemlich direkt vor unserer Haustür, auf der anderen Straßenseite fließt der Dodder vorbei. Von seinem Ursprung in den Wicklow Mountains legt er gerade mal 26 Kilometer zurück, bevor er neben dem Grand Canal in die Liffey mündet. Dennoch gehört er zu den drei Hauptflüssen in Dublin.

Wir haben, wie gesagt das Glück, dass er direkt bei uns vorbeifließt, denn sein Ufer hat uns vergangenes Wochenende zu einem Spaziergang eingeladen. Die Kamera musste natürlich mit. Warum neben dem "Dropping Well", einem sehr netten Pub bei uns in der Nähe eine Nashorn-Statue im Wasser steht habe ich bisher nicht herausbekommen.

Ich freue mich schon darauf, wenn die Bäume wieder grün sind. Habe ich schon mal erwähnt, dass Weiden meine Lieblingsbäume sind? Trotzdem ist es erstaunlich wie grün hier trotz der Jahreszeit alles ist. Irland hat den Namen "Grüne Insel" nicht ohne Grund.
Und jetzt machen wir uns auf den Weg, neue Ecken zu erkunden...


Freitag, 23. Januar 2015

Kulinarisches Irland (4) - Sirloin Steak mit Whiskey-Sahne-Sauce

Heute gibt es etwas für Fleischliebhaber. Und wer Whiskey mag ist hier auch goldrichtig. Ich muss gestehen, ich mag mein Steak ja am Liebsten ohne alles; ein bisschen frisch gemahlener Pfeffer und vielleicht - aber nur vielleicht - ein kleines Stück Kräuterbutter.

Jan mag eigentlich überhaupt keinen Whiskey. Angewidert verdreht er immer die Augen, wenn ich eine neue Flasche erstanden habe und ich der Meinung bin, er müsse unbedingt probieren. Meistens tut er dann auch nur so, als ob er probiert hätte.

In diesem Fall waren wir aber beide überaus begeistert. Alles hat perfekt miteinander harmoniert. Ein Genuss für beide Schäls. Probiert es doch auf mal aus, schnell zubereitet ist es außerdem.




Sirloin Steak mit Whiskey-Sahne-Sauce
für 2 Personen
Zubereitungszeit ca. 20 Minuten

Zutaten:
2 dick geschnittene Filetsteaks
1 EL Butter
ein paar Spritzer Olivenöl
30ml (irischer) Whisk(e)y
150ml Sahne
Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
400g weiße und braune Champignons
(gesalzene) Butter

1 Die Champignons vorbereiten: putzen, Stiele entfernen und in feine Scheiben schneiden und dann erst mal zur Seite stellen.
2 Eine große Pfanne auf dem Herd vorheizen. Wenn sie heiß genug ist Öl und Butter hineingeben und dann nach einigen Sekunden die Steaks von jeder Seite 1 bis 2 Minuten braten, abhängig davon, wie dick das Steak ist und wie blutig ihr es mögt. Die Pfanne muss aber auf jeden Fall richtig heiß sein, bevor die Steaks hineingelegt werden. Danach aus der Pfanne nehmen und in Alufolie wickeln.
3 Das überschüssige Fett aus der Pfanne entfernen und die Pfanne dann mit dem Whiskey ablöschen. Kurz aufkochen lassen, ohne dass der Whiskey komplett verdunstet. Die Sahne hinzufügen und für ca. 2 Minuten köcheln lassen, mit Salz und Pfeffer würzen.
4 Gleichzeitig in einer zweiten Pfanne die Pilze in Butter anbraten.
5 Die Steaks mit der Sauce und den Champignons anrichten.

Whiskey mit "e" ist übrigens die irische Schreibweise. Gelegentlich wird sie auch in den USA verwendet. Aber überall sonst auf der Welt heißt er "Whisky". Ist aber eigentlich auch nicht wichtig. Hauptsache er ist gut. Habt ein schönes Wochenende!

Freitag, 16. Januar 2015

Kulinarisches Irland (3) - Shepherd's Pie

Gut, bevor die Proteste laut werden, ich weiß, das hier wird kein klassischer Shepherd's Pie. Es ist aber eine unglaublich gelungene Variation.

Vorweg muss ich etwas erzählen. Ich hatte schon erwähnt, dass die grundlegende Idee zu der kulinarischen Reihe durch diejenigen im Freundes- und Bekanntenkreis kam, die behauptet haben, in Irland gäbe es nichts Vernünftiges zu essen. Allen zum Trotz habe ich erwidert, dass wir sowieso fast täglich selbst kochen und es auch in Irland Supermärkte gäbe.

Soweit die schöne Theorie. Schon mehrfach standen wir beim Einkaufen und mussten feststellen, dass es manche Dinge die man aus Deutschland gewohnt ist in Irland einfach nicht gibt.

Für dieses Rezept brauchten wir Polenta. Ich verzeihe jedem, der das nicht kennt. Ging mir bis vor ein paar Jahren auch so, bevor ich meine Leidenschaft fürs Kochen und für gutes Essen entdeckt habe. Polenta ist ein Maismehl und kommt vorwiegend in der südeuropäischen Küche zum Einsatz.

Da standen wir also mal wieder im Tesco, weit und breit keine Polenta aufzutreiben. Selbiges in unzähligen anderen Supermärkten, Food Courts und sonst wo. Unsere Rettung: "Wilde & Green", der kleine Delikatessenladen mit Bistro, der sich drei Stockwerke unter uns im selben Haus befindet. Wenn man irgendwas Ausgefallenes braucht, und Polenta zähle ich fortan zu "Ausgefallenen Dingen", dann ab nach unten, bevor man durch halb Dublin fährt. Nun aber zum Rezept...


Shepherd's Pie mit Polenta
für 2 Personen
Zubereitungszeit ca. 45 Minuten

Zutaten:
150g Staudensellerie
150g Lauch
250g Lamm-Hackfleisch
2 EL Öl
2 EL Tomatenmark
1 TL Paprika, edelsüß
1 Dose geschälte Tomaten (425g)
100ml Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer
250ml Milch
80g Polenta
30g frisch geriebener Parmesan
1 EL Butter

1 Sellerie und Lauch putzen und fein würfeln. Hack (in Deutschland wird es wohl schwierig Lammhack zu bekommen, dann einfach gemischtes Hackfleisch nehmen) im heißen Öl krümelig und braun anbraten. Lauch, Sellerie, Tomatenmark und Paprikapulver kurz mitrösten. Brühe und Dosentomaten mit Saft zugeben. Mit Salz und Pfeffer würzen und ohne Deckel ca. 15 Minuten köcheln lassen.
2 In der Zwischenzeit 125ml Wasser gemeinsam mit der Milch und 1/4 TL Salz aufkochen. 70g Polenta unter Rühren langsam einrieseln lassen und bei mittlerer Hitze ca. 5 Minuten garen. Dabei gelegentlich umrühren, am Ende den Parmesan und die Butter unterrühren. Instant-Polenta braucht keine 5 Minuten, trotzdem aber die gleiche Menge Flüssigkeit.
3 Die Hacksoße in eine Auflaufform geben, den Polentabrei gleichmäßig darauf verteilen. Mit der übrigen Polenta (10g) bestreuen. Im vorgeheizten Ofen auf 200° C (Umluft) ca. 15 Minuten knusprig backen.
Info Shepherd's Pie ist ein traditionelles Gericht (Ende des 18. Jahrhunderts) aus Großbritannien und Irland und etwas, das man bei uns als "Arme-Leute-Essen" bezeichnen würde. Aber gerade diese einfachen Gerichte, Hausmannskost, erfreuen sich ja neuerdings wieder großer Beliebtheit, besonders wenn sie ein wenig abgewandelt oder "veredelt" werden. Das Original wird immer mit Lammhackfleisch gemacht und ich freue mich sehr, dann man das hier in Irland auch einfach im Supermarkt im Kühlregal bekommt. Normalerweise kommt dann eine Haube aus Kartoffelpüree (und bitte, wenn ihr das macht, nehmt kein Pfanni-Tüten-Zeugs) darauf. Kann ja jeder. Die Variante mit der Polenta hat uns sehr gut geschmeckt.

Viel Spaß beim Nachkochen und Genießen. Habt ein schönes Wochenende!

Freitag, 9. Januar 2015

Kulinarisches Irland (2) - Gefüllte Tintenfische

Noch keine Ideen, was ihr am Wochenende essen wollt? Wie wäre es damit?

Zugegeben, typisch irisch ist das jetzt nicht. Aber: Versucht mal in Deutschland, so eben auf die Schnelle frische Tintenfischtuben zu bekommen. Wenn man nicht gerade den Viktualienmarkt um die Ecke hat, dann kann das schon mal schwer werden. Hier habe ich die an der Fischtheke im Supermarkt bekommen, wirklich frisch und dazu auch noch unglaublich günstig.

Gefüllte Tintenfische
für 2 Personen

Zutaten:
400g mittelgroße Tintenfischtuben
175g Kartoffeln
1 wirklich kleine rote Paprikaschote
frischer Oregano (ich hab keinen bekommen, getrockneter hat auch geschmeckt)
1 Knoblauchzehe
1 getrocknete Chileschote
2 Sardellenfilets in Öl (ich liebe sie, darum hab ich 4 genommen)
Salz
Olivenöl
150ml trockener Weißwein

1 Die Tintenfischtuben gründlich waschen. 100g Tintenfische in kleine Würfel schneiden. Die Kartoffeln schälen, waschen und fein raspeln. Die Paprikaschote vom Stiel und den weißen Trennhäuten befreien und in richtig winzige Würfel schneiden.
2 Frischen Oregano abbrausen und trockenschütteln, die Blättchen abzupfen. Knoblauch schälen. Oregano und Knoblauch mit Chili und abgetropften Sardellenfilets fein hacken.
3 Kartoffelraspel mit Paprika, Oregano-Mischung, Tintenfischwürfeln verrühren und mit Salz abschmecken. Die Mischung in die übrigen Tintenfischtuben füllen (nicht zu fest stopfen) und die Öffnungen mit Zahnstochern zustecken.
4 Öl in einem weiten Topf erhitzen, die gefüllten Tintenfischtuben nebeneinander hineinlegen und von allen Seiten bei starker Hitze gut anbraten. Den Wein angießen, auf niedrige Hitze stellen und den Deckel auflegen. Die Tintenfischtuben 30-40 Minuten köcheln lassen, bis sie weich sind. Wenn die Flüssigkeit nicht ausreicht noch ein bisschen Wein oder Wasser nachgießen.
5 Für die Vorbereitung habe ich eine gute halbe Stunde gebraucht. Während die Tintenfische vor sich hin kochten habe ich noch einen Salat zubereitet. Eigentlich wollte ich Feldsalat haben, gab es aber nicht. Stattdessen habe ich eine Salatmischung aus Rucola, Blattspinat und Brunnenkresse genommen.
6 Als "Dressing" habe ich eine kleine Zwiebel fein gewürfelt und in einer Pfanne mit Butter glasig angedünstet. Den Salat mit Salz und Pfeffer würzen, Zwiebeln mit Butter darüber geben und gut vermischen, bis alle Salatblätter von der Butter einen leichten Glanz angenommen haben. Für mich muss Salat nicht in Salatsauce schwimmen. Probiert es auch mal aus.
7 Ich habe den fertigen Tintenfisch mit Salat, Zitronenschnitzen und einem Ciabatta angerichtet. Es war köstlich!



Montag, 5. Januar 2015

On the twelfth day of Christmas...

...my true love sent to me:
Twelve Drummers Drumming
Eleven Pipers Piping
Ten Lords a Leaping
Nine Ladies Dancing
Eight Maids a Milking
Seven Swans a Swimming
Six Geese a Laying
Five Golden Rings
Four Calling Birds
Three French Hens
Two Turtle Doves
and a Partridge in a Pear Tree.

Mit der heutigen Nacht auf den Dreikönigstag endet die Weihnachtszeit. Gut, ich habe in den letzten acht Jahren gelernt, dass sie in Bayern eigentlich bis Lichtmess geht, aber wir sind nun mal nicht mehr in Bayern.

Mit dem Ende der Weihnachtszeit endet auch unser "Urlaub" und die Eingewöhnungszeit im neuen Zuhause. Jan und ich haben heute beide unseren ersten Arbeitstag. Irgendwie schon komisch. Ich bin mal gespannt, was wir heute Abend sagen werden.

Gestern haben wir uns schon einmal unsere Arbeitsstellen von außen angesehen, damit wir heute relativ stressfrei ohne lange den Eingang suchen zu müssen unseren Dienst antreten können.

Weil mein Arbeitsplatz gut 50 Kilometer nördlich von Dublin ist haben wir die Ortserkundung noch mit einem kleinen Sonntagsausflug verbunden. Drogheda (ganz anders ausgesprochen als man es vermuten würde) liegt im Boyne Valley, und das ist reich an Sehenswürdigkeiten.



Wir waren in Monasterboice, einer Klosteranlage aus dem 6. Jahrhundert. Nach einem Brand im 11. Jahrhundert wurde sie aufgegeben, Teile davon sind gut erhalten. Die für Irland typischen Hochkreuze sind auch hier zu finden, es heißt es sollen die besterhaltenen in ganz Irland sein und auch die größten. Außerdem gibt es zwei Kirchenruinen zu bestaunen und einen Rundturm, dem das Dach fehlt. Ich muss gestehen, dass ich eine größere Anlage erwartet hatte. Der Blick aus der Ferne und das daraus resultierende Fotomotiv hat aber allein schon die Anfahrt gelohnt. Und auch, wenn der Alltag nun wieder losgeht werde ich euch trotzdem regelmäßig auf dem Laufenden halten.



Sonntag, 4. Januar 2015

On the eleventh day of Christmas...

...my true love sent to me:
Eleven Pipers Piping
Ten Lords a Leaping
Nine Ladies Dancing
Eight Maids a Milking
Seven Swans a Swimming
Six Geese a Laying
Five Golden Rings
Four Calling Birds
Three French Hens
Two Turtle Doves
and a Partridge in a Pear Tree.

In meinem neuen Job werde ich nur noch drei Tage pro Woche arbeiten müssen. Das bedeutet, dass ich ab sofort sehr viel mehr Freizeit haben werde als bisher. Neue Hobbys müssen her. Mehr Sport soll es geben. Oder überhaupt mal welchen. Die Tatsache, dass wir ein Fitnessstudio in unserem Gebäudekomplex haben ist da schon mal von Vorteil. Vielleicht mach ich auch endlich mal einen Yoga-Kurs, das wollte ich auch schon lange. Und Gälisch will ich lernen. Und dann habe ich mir noch was anderes überlegt...

Ich möchte gerne mehr (und vor allem regelmäßiger) an meinem Blog schreiben. Natürlich bleibt es in erster Linie ein "Weltenbummler-Blog" aber viele Freunde und Bekannte, die die Meinung vertreten, in Irland gäbe es nichts G'scheits zu essen, haben mich auf die Idee gebracht, den Blog um eine kulinarische Kategorie zu erweitern. Ich werde euch - hoffentlich jede Woche - eine Köstlichkeit vorstellen. Natürlich werde ich versuchen, viele typisch irische Gerichte zu kochen. Den Anfang mache ich heute, wie könnte es anders sein, mit einem Irish Stew

Zutaten (für 6 Personen)
1500g Lammgulasch (wer nun überhaupt kein Lamm mag, der nimmt Rindfleisch)
5 Zwiebeln
1000g Weißkohl
500g Karotten
500g Kartoffeln
100g durchwachsener Räucherspeck
Pfeffer, Salz, Kümmel, Piment, Majoran
2 Lorbeerblätter
3 Nelken
500ml Fleischbrühe



Zubereitung

  • Wer bequem ist, kauft bereits geschnittenes Lammfleisch. Die anderen befreien das Fleisch von den Sehnen und schneiden es in kleine Stücke. Für den Speck gilt das gleiche. Die Zwiebeln werden in kleine Würfel geschnitten, ebenso die Karotten. Die Kartoffeln schälen und - je nach Größe - vierteln oder halbieren. Den Weißkohl in dünne Streifen schneiden.
  • Den gewürfelten Speck in einem großen, heißen Topf auslassen. Dann die anderen Zutaten schichtweise einfüllen, ich habe es in der folgenden Reihenfolge gemacht: Zwiebeln, Karotten, Lamm, Weißkraut, Kartoffeln. Wichtig ist, dass die Kartoffeln zuletzt in den Topf kommen. Je nachdem wie würzig ihr es mögt wird jede Schicht (ich habe nur vor und nach dem Fleisch und die letzte Schicht) mit Salz, Pfeffer und Kümmel gewürzt. Obenauf kommen die restlichen Gewürze: Piment, Majoran, Lorbeerblätter und Nelken. Das Ganze wird mit der Fleischbrühe übergossen.
  • Deckel drauf und köcheln lassen. Nach gut einer Stunde war bei mir alles gar und das Fleisch wunderbar zart. Wenn während des Kochens zuviel Flüssigkeit verdampft einfach noch ein bisschen Wasser nachgießen. Aber nicht zuviel, das Irish Stew ist keine dünnflüssige Suppe mit ein bisschen Einlage, sondern ein deftiger Eintopf.

Dazu isst man passenderweise eine ordentliche Scheibe braunes Sofabrot. Zu trinken? Na klar, ein Guinness. Lasst es euch schmecken!




Samstag, 3. Januar 2015

On the tenth day of Christmas...

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and a Partridge in a Pear Tree.

Es gibt da einen Ort, den muss ich euch noch vorstellen. Gut, ich weiß, ich mache hier mitunter ziemlich viel Werbung, aber dieser Ort spielt eine relativ wichtige Rolle für uns: 

Das Dundrum Town Centre


Bereits während der Wohnungssuche hat Jan dort fast alle zeitlichen Freiräume zwischen den einzelnen Besichtigungsterminen verbracht. Dies ist auch der Ort, an dem das originelle "objektive Punktesystem" auf einer Starbucks-Tüte entstanden ist, nach der wir uns letztendlich mit für unsere Wohnung entschieden haben.

Das Dundrum Town Centre ist fast schon so etwas wie ein zweites zu Hause. Ich glaube, ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass wir dort im Schnitt jeden zweiten Tag seit unserer Ankunft vor drei Wochen gewesen sind.

Wir finden auch, dass es eine der schönsten Malls ist, in denen wir bisher waren. Unseren Großeinkauf erledigen wir hier in dem riesigen Supermarkt. Weihnachtsgeschenke für die Neffen, die wir bislang nicht gekauft hatten wurden hier in dem tollen Spielzeugladen gekauft (Hoffentlich sind sie inzwischen angekommen!?). Neue Klamotten werden wir hier auch kaufen können, dafür müssen wir aber erstmal wieder etwas von unserem Winterspeck verlieren. Und eines der wichtigsten Dinge: das Kino. Fußläufig sind wir in einer halben Stunde da, wenn nächste Woche endlich unsere Fahrräder kommen gehts noch schneller, mit dem Auto ist es immer eine Katastrophe weil die Tiefgaragen grundsätzlich überfüllt sind. Aber wir sind gerne dort. Und in den vielen kleinen Restaurants kann man hervorragend speisen.

Wenn ihr uns in Dublin besuchen kommt, werdet ihr um das Dundrum Town Centre nur sehr schwer herumkommen.

Freitag, 2. Januar 2015

On the ninth day of Christmas...

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Four Calling Birds
Three French Hens
Two Turtle Doves
and a Partridge in a Pear Tree.

Als ich vor ein paar Wochen durch Dublin lief, immer noch einen Wohnsitz in München habend, kam mir das allermeiste sehr vertraut vor. Es hat sich nicht viel verändert, seit wir vor fast 4 Jahren im Urlaub hier waren. Eines jedoch habe ich vermisst: die Molly Malone-Statue.

Molly Malone ist eigentlich ein irisches Volkslied aus dem 19. Jahrhundert und auch so etwas wie die inoffizielle Hymne Dublins. Es geht um eine junge hübsche Frau, die in Dublin lebt und mit ihrem Karren durch die Straßen zieht, dabei "Cockles and Mussles" (Herz- und Miesmuscheln) anpreist. Ihre Eltern waren vor ihr schon Fischhändler. Manchmal kann man auch nachlesen, dass die arme, hübsche Molly des Nächstens auch anderen Gewerben nachging um den Lebensunterhalt zu sichern. Molly starb in jungen Jahren an Fieber. Aber ihr Geist zieht noch immer "Cockles and Mussles" rufend durch die Straßen.



Die Molly Malone Statue ist eines der Wahrzeichen unserer neuen Wahlheimat. In Dublin gibt es derzeit zwei Straßenbahnlinien (LUAS) die einander nicht kreuzen. Die "Red Line" fährt von Ost nach West in den nördlichen Stadtteilen, die "Green Line" fährt ab St Stephen's Green, einem Park im südlichen Innenstadtbezirk, in Richtung Süden aus Dublin heraus.

Das soll sich in Zukunft ändern (was aus meiner Sicht auch dringend notwendig ist) und die Green Line wird nach Norden hin verlängert, es wird den so genannten LUAS CrossCity an der O'Connell Street geben. Die Arbeiten werden 2017 abgeschlossen sein. Und dafür musste auch Molly Malone weichen, denn an ihrem alten Standort werden die neuen Schienen langführen. Vorübergehend steht sie eine Seitenstraße weiter vor dem Dublin Tourism Information Centre in der Suffolk Street. Molly gehört zu Dublin. Sie mag zwar weitergezogen sein, aber ihr Dublin wird sie nie verlassen!

Donnerstag, 1. Januar 2015

On the eighth day of Christmas...

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Eight Maids a Milking
Seven Swans a Swimming
Six Geese a Laying
Five Golden Rings
Four Calling Birds
Three French Hens
Two Turtle Doves
and a Partridge in a Pear Tree.

HAPPY NEW YEAR!

Silvester in Dublin ist anders. Gestern Abend waren wir in der Innenstadt, umgeben von einem quirligen Treiben. Die Grafton Street, ich behaupte mal, die Haupt-Fußgängerzonen-Einkaufstraße schlechthin, war wie immer voll von Menschen. Es lag vielleicht auch daran, dass die großen Kaufhäuser eigentlich alle bis 18:00 geöffnet hatten. Bei unserem Brennpasten-/Petroleum-Problem für das Fondue konnten sie uns aber alle nicht helfen.



Wir haben den "Food Market" des "New Year Festivals" besucht. Es war mal wieder ein Beispiel dafür, dass man nicht alles glauben sollte, was im Internet steht. 13 Buden, die allermeisten davon mit dem üblichen Jahrmarkt-Fressbuden-Repertoire, und ein Kinderkarussell waren nun wirklich alles andere als das, was wir erwartet hatten. Wenigstens gab es einen Stand, an dem man Fudge kaufen konnte.


Anschließend haben wir die Lichter-Prozession durch die Innenstadt verfolgt. Und die war wirklich unglaublich schön! Bilder können manchmal nur schwer die Atmosphäre wiedergeben, die man vor Ort erlebt hat. Es gab Artisten, die mit dem Feuer "gespielt" haben, bunte und phantasievolle Kostüme und Umzugswägen, rhythmische Musik und fröhliche Menschen. Genau das, was man sich wünscht. Mit Licht wurde in der Innenstadt viel gemacht. Auch die Fassade des Trinity College wurde kunstvoll illuminiert.



Dafür waren wir vom fehlenden Feuerwerk sehr überrascht. Es gab wohl eines. Im Fernsehen haben wir es auch gesehen, für deutsche Verhältnisse aber "beschämend". Ist das schlimm? Nein, eigentlich nicht, nur überraschend. In Irland sind private Feuerwerke generell gesetzlich verboten. Jeder, der ein Feuerwerk zünden möchte braucht dafür eine offizielle Genehmigung, es hat offenbar was mit der Sicherheit zu tun. Wir haben aber nachgelesen, dass wohl der ein oder andere Bösewicht Feuerwerk aus Nordirland in die Republik schmuggelt...



Wir haben den Abend mit einem köstlichen Menü in einem hervorragenden japanischen Restaurant verbracht. Gerne gehen wir mit unseren Besuchern wieder dort hin (oder aber auch alleine). Anschließend haben wir daheim zu zweit auf das vor uns liegende Jahr mit vielen neuen und spannenden Eindrücken angestoßen. Und genau das wünsche ich auch euch allen: Genießt jeden der kommenden 365 Tage, auch wenn vielleicht nicht jeder von Ihnen nur Positives bereithalten wird.