Sonntag, 8. Februar 2015

Unsere Grüne Insel (3) - Belfast

Um dem Titel meines Blogs endlich mal wieder so richtig gerecht zu werden, haben wir uns letztens relativ spontan entschieden ein Wochenende in Belfast zu verbringen. Wir waren also mal wieder nicht zu Hause.

Am Freitag Abend hat mich Jan von der Arbeit abgeholt. Der Vorteil ist, dass man - wenn man es erst einmal aus Dublin rausgeschafft hat - ziemlich schnell überall ist. Von meiner Arbeit aus fährt man nur noch ein wenig mehr als eine Stunde und ist in der Hauptstadt Nordirlands. Richtig, wir haben sogar das Land verlassen. Vorher hatten wir uns schon überlegt, ob man noch etwas von der Grenze zwischen Irland und Nordirland sieht. Lange haben wir darauf gewartet. Als ich mich dann irgendwann gefragt habe, warum man über eine lange Strecke auf der Autobahn nur "60" fahren darf, dämmerte mir dann auch endlich, dass wir uns bereits seit einigen Kilometern im Land ihrer Majestät befinden und es sich um Meilen handelt.

Da waren wir also in Belfast. Zum Abschluss des Tages sind wir von unserem kleinen Bed & Breakfast noch einmal losgelaufen, haben ein Pub gesucht und haben ein Willkommens-Pint getrunken.

Beim Frühstück am Samstag haben wir uns dann überlegt, ob wir - zum allerersten Mal für uns beide - mit einem Hop on-Hop off-Sightseeingbus fahren. Wir haben uns wie immer dagegen entschieden und haben alles zu Fuß abgelaufen. Der erste Stop war der St. George's Market, für derartige Markthallen sind wir ja bekanntlich immer zu begeistern. Der St. George's Market, 1890 erbaut, ist die älteste Markthalle Irlands und die einzige, die in Belfast überlebt hat. Ein Paradies für Feinschmecker und Schleckermäuler, also genau das Richtige für uns.



Von dort ging es weiter in Richtung Hafen zum Titanic-Museum. Dieses wurde 2012 zum 100. Jahrestag des Untergangs des wohl berühmtesten Schiffes eröffnet. Am Anfang - für mich persönlich etwas zäh - wird hier aus der Geschichte Belfasts erzählt. Es war wirklich interessant, aber ich bin nun einfach kein Freund von unzähligen Schautafeln mit viel Text. Dann folgen viele interessante Fakten zu "Harland & Wolff", der Werft, in der die Titanic gebaut wurde und die noch heute Schiffe baut, und zur Titanic und den Geschichten einiger mit ihr verbundenen Persönlichkeiten selbst. Wirklich spannend und absolut empfehlenswert! Es gibt sogar einen Saal, in den man Sonntags zum Nachmittags-Tee gehen kann: mit nachgebauter Treppe und Uhr der Titanic. Make it count, meet me at the clock...



Danach sind wir noch durch die Innenstadt gelaufen und haben verzweifelt versucht einen Reiseführer von Belfast zu kaufen (wir wurden schließlich in der Touri-Info fündig). Nachdem wir gefühlt unzählige Male um die City Hall - die am Wochenende nicht zugänglich ist - herumgelaufen waren haben wir uns am Abend im Crown Liquor Saloon, einem viktorianischen Pub, das 1895 als Ulster Railway Hotel erbaut wurde, zum Essen niedergelassen.



Sonntag haben wir uns, bevor wir zurück nach Hause mussten noch zwei (kostenlose) Highlights aus der direkten Umgebung unseres B&B angesehen. Den Botanic Garden, der zu dieser Jahreszeit ehrlich gesagt noch nicht so besonders verlockend ist, und das direkt angrenzende Ulster Museum. Wo soll ich anfangen? Es ist ein Museum mit wechselnden Ausstellungen. Völlig wild durcheinander, dabei aber nicht unbedingt unstimmig. Ganz oben gab es eine - ich glaube - Kunstausstellung, die wir uns aber erspart haben. Außerdem gibt es derzeit eine "Elemente"-Ausstellung (die wir auch ausgelassen haben). Einen ganz wichtigen und auch den größten Teil bildet die Geschichtsausstellung. Wenn man oben anfängt und sich nach unten vorarbeitet (wir haben es natürlich anders herum gemacht), beginnt man bei der Erdentstehung und arbeitet sich bis in die Gegenwart vor. Dabei gibt es alles von Dinosaurierskeletten und Fossilien über die ersten Siedler Irlands, keltische Kultstätten, die spanische Armada bis hin zu den Nordirischen Unruhen am Ende des letzten Jahrhunderts zu sehen.



Es war ein sehr schöner Kurztrip. Belfast wird uns mit Sicherheit wiedersehen. Vor allem auch, weil es von dort aus nur noch ein Katzensprung bis zum Giants Causeway und zur Bushmills-Distellerie ist... Es gibt noch so viel zu entdecken und damit zum Glück auch noch ganz viel, über das ich schreiben kann!

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