Sonntag, 31. Mai 2015

Unsere Grüne Insel (19) - Bloom in the Park

Seit Monaten habe ich mich schon darauf gefreut, nachdem mir eine Kollegin davon vorgeschwärmt hatte: Bloom in the Park

Morgen ist bei uns Feiertag, der erste Montag im Juni, June Bank Holiday. Und am June Bank Holiday Wochenende ist in Dublin immer eine Menge los. Unter anderem ist dieses Wochenende auch das Dublin Port Riverfest, die Hauptattraktion ist aber eben Bloom in the Park.

Also haben wir uns mit unserem Besuch aufgemacht in den Phoenix Park, wo das Garten- und Food-Festival dieses Jahr zum 9. Mal stattfindet. Auch wenn wir längst nicht alles gesehen haben, hat es uns allen glaube ich sehr gut gefallen.

Angefangen haben wir im Food Village, wo wir uns an allen Ständen durchprobiert haben. Und egal was es gab, für alles gilt: es kommt aus Irland. Schinken, unglaublich viel Schinken, Obst & Gemüse, Milchprodukte, Kuchen, Kartoffelchips, ... Ich kann euch sagen, zwischenzeitlich habe ich geglaubt ich würde heute kein Abendessen mehr brauchen.

Unser Besuch ist dann mit den beiden Kleinen in der Kinderecke hängen geblieben und Jan und ich haben uns noch einmal zu den Pflanzen durchgeschlagen. Irgendwie - und ich kann es immer noch nicht ganz fassen - haben wir widerstanden und nichts eingekauft. Meinen Allium habe ich schon auf dem Balkon, Lupinen und Lavendel findet Jan nur toll, wenn man wirklich viel davon hat und die Riesen-Strelitzie für 150,- € war uns dann doch etwas zu sperrig und zu teuer.

Das Wetter mit den immer mal wieder einsetzenden Regen- und Hagelschauern hat uns dann doch ein wenig gebremst. Und der Tag hätte noch ein paar mehr Stunden haben können. Wir wissen schon, wo wir nächstes Jahr um diese Zeit werden. Und wenn ihr für morgen noch nichts vorhabt, dann nichts wie hin in den Phoenix Park! Danke für den Tipp, Saskia!


English version:
I have been looking forward to this since one of my colleagues told be about Bloom in the Park.

Tomorrow is the first Monday in June, June Bank Holiday. And the June Bank Holiday weekend is always very busy in Dublin. There are a lot of things going on. Among other things there is Dublin Port Riverfest but I think Bloom in the Park is the main attraction.

So together with our friends who are currently visiting us we went to Phoenix Park where the Garden- and Food-Festival is taking place for the ninth time this year. Even if we haven't seen everything I think we all liked it.

We started in the Food Village where we got free samples everywhere. Everything was local Irish: ham, lots of ham, fruits and vegetables, dairy, cakes, crisps, ... I have to tell you at some stage I thought I wouldn't need anything for dinner today.

When our friends got stuck in the kids corner with their two children Jan and myself headed towards the plants. Somehow - and I still don't get it - we didn't buy anything. I already have my Allium on the balcony, Jan only likes lupines and lavender when there a lots of them and the giant strelitzia for 150.- € was too bulky and too expensive for us.

The sudden rain and hail showers stopped us a little bit. And it would have been nice if the day had been a little longer. But we already know where we will be next year. And if you don't have any plans for tomorrow by now go to Phoenix Park! Thanks a mill Saskia, it was a perfect recommendation!


Freitag, 29. Mai 2015

Kulinarisches Irland (21) - Fish & Chips

Auf der Suche nach tollen neuen Rezepten stoßen wir immer mal wieder auf (zumindest in Irland) bekannte Personen. Dieses Mal haben wir virtuelle Bekanntschaft mit Donal Skehan gemacht. Ein junger Bursche, noch keine 30, aus Dublin stammend, mit 21 einen Food-Blog gestartet, inzwischen hat er mehrere TV-Shows gehabt, mehrere Kochbücher veröffentlicht und ganz nebenbei war er auch mal in einer irischen Boyband und hat am irischen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 2008 teilgenommen. Auf jeden Fall ist er es wert, dass man sich seinen (Koch-)Künsten mal ein wenig näher begibt. Von seinem musikalischen Talent habe ich mir jetzt kein Bild machen wollen.

Jedenfalls hat er ein sehr spannendes Rezept für Fish & Chips. Mal ehrlich, wie kann es sein, dass ich mich so lange vor diesem Klassiker gescheut habe? Es ist in der Tat ausgesprochen einfach und die speziellen Chips die er zubereitet sehen zum Einen fantastisch aus, zum Anderen schmecken sie auch so. Mehr zu den Kartoffeln später - jetzt gibt es erstmal das Rezept.


Fish & Chips (Hasselback Kartoffeln)
für 2 Personen

Zutaten:
2 Fischfilets
einige Babykartoffeln, je nach Hunger
Mehl
kaltes Bier
grobes Meersalz, Pfeffer
Butter
1l Sonnenblumenöl
Zitrone
1 Hand voll TK-Erbsen
einige Blätter frische Minze



1 Fangen wir mit den Kartoffeln an. Diese werde (roh) in die Mulde eines Kochlöffels gelegt und dann mit einem scharfen Küchenmesser ungefähr alle 3mm eingeschnitten. Der Kochlöffel verhindert, dass man komplett durchschneidet. Keine Angst, es ist wirklich einfach und dauert auch gar nicht so lange. Die Kartoffeln werden dann mit der nicht eingeschnittenen Seite auf ein Backblech gelegt und mit zerlassener Butter bepinselt, anschließend mit groben Meersalz bestreut und für gut 45min in den auf 200° C vorgeheizten Ofen geschoben. Dann ist erst einmal Pause, denn der Fisch braucht nicht lange.
2 Nach gut einer halben Stunde geht es weiter: Der Fisch (enthäutet) wird rundum mit Salz und Pfeffer gewürzt und in einer Schüssel mit Mehl gewendet. Anschließend wird dem Mehl kaltes Bier hinzugeben und gut verrührt, gerade so viel, dass ein leicht flüssiger, glatter Teig entsteht. Darin werden die Fischfilets nun gewendet und dann direkt in einen hohen Topf mit gut 1l heißem Sonnenblumenöl für ungefähr 5 Minuten knusprig golden frittiert. Danach auf ein Stück Küchenpapier legen, damit der Fisch etwas vom überschüssigen Fett verliert.
3 Die TK-Erbsen werden zeitgleich in einem kleinen Topf mit 1 EL Butter gedünstet. Ein bisschen Salz und Pfeffer sowie ein paar Miniblätter (ganz nach Geschmack) dazu und alles gut pürieren - das muss nicht absolut fein sein.
4 Der Fisch wird mit den Kartoffeln, dem Erbsen-Minz-Püree und ein Zitronenspalten serviert. Dazu wird noch Ketchup oder Remoulade gereicht und ein ordentliches Bier dazu getrunken. Perfektes Pub-Feeling für zu Hause.

Zwei Dinge muss ich noch erwähnen:

Der gute Donal hat in seinem Rezept Mengenangaben gemacht. Davon habe ich mich komplett entfernt und einfach mal nach Gefühl gekocht. Das ist bei diesem Rezept dringend zu empfehlen. Eine weitere Empfehlung: sucht mal nach Donal Skehan und seinem Food-Blog, absolut lohnenswert!

Das Andere sind die Kartoffeln. Diese spezielle Form der Zubereitung nennt sich Hasselback Kartoffeln. Ich musste natürlich recherchieren wo das herkommt. Und ich bin fündig geworden. Diese witzigen, originellen, köstlichen kleinen Dinger wurden wohl im Hotel-Restaurant Hasselbacken auf Djurgarden in Stockholm erfunden und erstmals serviert. Daher der Name. Auf jeden Fall weiß ich, dass es die in Zukunft häufiger bei uns geben wird. Und vielleicht ja auch bei euch!?

Habt wie immer ein schönes Wochenende!

Mittwoch, 27. Mai 2015

Fotographie / Photography (4)

Es ist schon spannend, was mir jetzt auffällt, wenn ich jetzt alte Fotos ansehe. Als dieses Foto entstanden ist wusste ich noch nichts von Belichtungszeit und Blende. Auch die "Rule of thirds", die ich gestern Abend im Fotokurs gelernt habe, war mir damals gänzlich unbekannt.

Entstanden ist dieses Bild im Mai 2011, als Jan und ich Urlaub in der Heimat gemacht haben. Damals haben wir unsere Fahrräder mitgenommen und sind an der Nordsee und der Elbmündung entlang geradelt. Bei Cuxhaven konnten wir dann diese Szene beobachten: die traditionellen von Pferden gezogenen Wattwagen, die Touristen bei Ebbe auf die 15km vorgelagerte Insel Neuwerk bringen. 


It's very interesting to have a look at my old pictures again, now that I take photography classes. When I took this picture I didn't know anything about shutter speed and aperture. And of course I had never heard about the "Rule of thirds" until yesterday evening.

This picture was taken in May 2011 when Jan and myself were on vacation in Northern Germany at my in-laws. We had our bicycles with us and cycled along the North Sea and along the estuary of river Elbe. Near Cuxhaven we could observe this scene: the traditional horse-drawn carriages bringing tourists at low tide to the 15km offshore island Neuwerk.

Sonntag, 24. Mai 2015

Unsere Grüne Insel (18) - Galway

Jede Woche, zum Wochenende hin fragen mich meine Kollegen, wo es dieses Mal hingeht. Die Reaktionen sind dann immer ganz unterschiedlich und reichen von guten Tipps bis hin zu der Aussage "Du hast schon mehr von Irland gesehen als ich!".

Letztes Wochenende waren wir also mal wieder unterwegs, haben die Insel komplett von Ost nach West durchquert und sind in Galway gelandet. Ziemlich kurz entschlossen könnte man so sagen: Donnerstag Nachmittag entschieden, Hotel gebucht, Freitag nach der Arbeit losgefahren.

Galway ist die viertgrößte Stadt der Republik Irland und gilt auch als diejenige mit der jüngsten Bevölkerung, was nicht zuletzt an den - ich glaube - zwei Universitäten liegt. Demzufolge hat Galway auch eine ausgesprochen attraktive Pubszene vorzuweisen. Außerdem, so wurde uns erzählt, findet in Galway eigentlich immer irgendein Festival statt. Letztes Wochenende war es das "Early Music Festival", das sich der barocken Musik gewidmet hat.

Unser Hotel lag genau am Rande des Latin Quarter und in unmittelbarer Nähe des Spanish Arch, also so ziemlich genau in der Mitte von allem. Relativ spät am Abend sind wir Freitag angekommen, aber weil es eben gleich um die Ecke lag, haben wir noch unser Willkommens-Bier in einem sehr netten Pub, dem Tig Coili (und fragt mich bloß nicht wie man das ausspricht), mit traditioneller Live-Musik zu uns genommen.

Der Samstag hat sich dann wieder für die Stadterkundung opfern müssen. Angefangen haben wir mit dem Wochenmarkt an der St. Nicholas Church: endlich ein Wochen-/Bauernmarkt, der mir ausgesprochen gut gefallen hat. Und in der Kirche selbst haben wir auch gleich eine kostenlose Hörprobe des Festivals mitbekommen.

Von dort aus ging es weiter an den Eyre Square, zur St. Nicholas Cathedral und am Fluss Corrib entlang zum Meer. Im Corrib soll man zu dieser Jahreszeit eigentlich Lachse flussaufwärts schwimmend beobachten können. Vor uns haben die sich natürlich aber mal wieder versteckt.




An der Küste sind wir über den Damm nach Mutton Island gelaufen. Dort befindet sich eine Wasseraufbereitungsanlange für Galway und damit hat die Insel eigentlich wenig Reiz, wenngleich man den Leuchtturm besichtigen kann sofern man sich vorher bei der Stadtverwaltung dafür angemeldet hat. Wenn man aber wie wir halblegalerweise über den Zaun des Damms klettert und an den Mauern der Wasseranlage entlangläuft, bieten sich einem schöne Ausblicke auf nistende Vögel, große Schiffe und die gegenüberliegende Seite der Galway Bay.

Als wir wieder zurück waren war es Zeit für einen Tee. Und den haben wir in einer unglaublich tollen kleinen Tee-Stube, dem Coupán Tae, direkt neben dem Jurys Inn eingenommen. Leute, wenn ihr in Galway seid geht dort hin!

Anschließend haben wir noch Lynch's Window in der Market Street gesucht. Das ist ein Denkmal aus dem 19. Jahrhundert für den einstigen Bürgermeister Lynch aus dem 15./16. Jahrhundert, der seinen eigenen Sohn zum Tode verurteilt hat, weil dieser einen Spanier in Galway ermordet hat. Und weil niemand dieses Urteil vollstrecken wollte, hat Mr. Lynch eben auch dieses selbst in die Hand genommen und ihn aus dem Fenster ihres Wohnhauses raus erhängt - man ließ ihn nämlich auch nicht das Haus in Richtung Hinrichtungsplatz verlassen. Diese schöne Geschichte ist eine mögliche Erklärung für die Entstehung des Begriffs Lynchjustiz.

Am Ende der Market Street waren wir dann in Cooke's Restaurant unglaublich gut essen (ich hatte fantastischen Galway Bay Lachs) und anschließend in Garavans Bar noch auf ein paar Drinks. Garavans Bar ist kürzlich von der Irish Times zu einer der vier besten Whiskeybars in ganz Irland ernannt worden - keine Frage also, dass ich da hin wollte.

Am Sonntag war dann mal wieder die Frage, mit welchen Zwischenstopps es nach Hause gehen sollte. Unsere Wahl fiel letztendlich auf die knapp 30km nördlich von Galway gelegene Friary of Ross, oft auch Ross Abbey genannt. Die Ruinen des Franziskanerklosters aus dem 14. Jahrhundert  zählen zu den besterhaltenen in ganz Irland und sind sehr beeindruckend. Vor allem geben sie mal wieder spannende Fotomotive ab. Ansonsten sind es halt Ruinen, wie es sie in Irland ziemlich häufig gibt. Insgesamt ein rundum gelungenes Wochenende!





English version:
By the end of each week my colleagues ask me about our plans for the weekend. The 
reactions are always different vary between insider tipps and phrases like "You put me on shame! You have seem more from Ireland than I have!"

Last weekend we have been on the road again. We crossed the country from east to west heading to Galway. It was kind of a spontaneous decision: decided on Thursday, booked a hotel, left on Friday just after work.

Galway is the fourth most populated city in the Republic of Ireland and has the youngest population as well what might be because of the two universities. Therefore the city offers a vibrant nightlife with a lot of nice pubs. And we were told that there was always a festival in Galway: so last weekend they celebrated the "Early Music Festival" with baroque music.

Our hotel was right beside the Latin Quarter near the Spanish Arch in the middle of everything. We arrived late in the evening and as it was just around the corner we had our welcome pint in a very lovely pub with traditional live music, the Tig Coili (please don't ask me how this is pronounced).

Saturday was all about sightseeing. We started with the Farmers Market next to Saint Nicholas Church. I really loved this place - it's the best farmers market in Ireland I've seen so far. In the church itself we had the chance to enjoy a free sample from the Early Music Festival.

Then we went on to Eyre Square, Saint Nicholas Cathedral and along the banks of river Corrib to the sea. At this time of year you should be able to see salmons swimming upstream in the Corrib if they don't hide as they did when we were there.

At the coast we walked over the dam to Mutton Island. A huge water plant is located on the small island and so it is not very charming. To visit the lighthouse you have to make an appointment with the city council in advance. But when you (half legally) cross the fence like we did and walk along the walls of the water plant you have the chance to enjoy beautiful views of Galway Bay and see lots of seabirds.

When we returned it was already teatime. And so we went into a lovely tearoom - Cupán Tae - next to Jurys Inn. Folks, when you are in Galway you have to go there, definitely!

Later on we were looking for Lynch's Window in Market Street. It's a monument build in the 19th century in memory of Mr. Lynch, mayor of Galway in the 15th or 16th century. It's said that Mr. Lynch sentenced his own son to death for the murder of a Spaniard. And as nobody wanted to enforce this judgement, Mr. Lynch himself hang his son - the crowd wouldn't allow him to leave his house - out of the window. This nice story is one of the possible explanations where the term "Lynch justice" comes from.

At the end of Market Street we then found Cooke's Restaurant where we had a fabulous dinner (I had delicious Galway Bay Salmon) followed by a few drinks in Garavans Bar. A couple of weeks ago Garavans Bar was appointed one of the four best whiskey bars in Ireland - so no doubt, I had to go there.

On Saturday we had to decide where we wanted to do a short stop on the way home. In the end we decided to go to the Friary of Ross also known as Ross Abbey, about 30km north of Galway. The ruins of the Franciscan friary of the 14th century are one of the best conserved ruins in Ireland and they are very impressive indeed. Most of all they are a perfect theme for nice pictures. But in the end they are just ruins as you will find all over the country. Nevertheless we had a perfect weekend in the Galway area.

Freitag, 22. Mai 2015

Kulinarisches Irland (20) - Dublin Bay Prawn Risotto

Schon wieder Freitag... Zeit für ein neues irisches Rezept. Und wieder einmal bleibt die Frage, wie irisch ist das hier eigentlich wirklich? Die irischen Klassiker hatte ich – glaube ich jedenfalls – schon sehr schnell abgearbeitet. Aber das ist mit regionaler Küche ja meistens so.

Das heutige Rezept stammt zumindest wieder von Clodagh McKenna, einer irischen Köchin, und enthält eine absolut 100%ig irische Zutat: Garnelen aus der Dubliner Bucht.

Dublin Bay Prawn Risotto
für 2 Personen


Zutaten:
250-300g rohe Garnelen mit Schale
100g TK-Erbsen
1 EL Butter
1 Schalotte
1 Knoblauchzehe
200g Risottoreis
75ml trockener Weißwein
Salz, Pfeffer
frische Petersilie

für den Fond:
1 Möhre
1 Selleriestange
1 Lorbeerblatt
1 EL Tomatenmark

1 Die rohen Garnelen komplett mit Kopf und Schalen in einem großen Topf mit Salzwasser für 3-5 Minuten kochen. Anschließend die Garnelen aus dem Wasser nehmen – das Wasser nicht weggießen sondern aufheben, es wird für den nächsten Schritt benötigt. Die Garnelen von den Köpfen befreien und diese entsorgen. Das macht man am einfachsten indem man den Kopf und den Körper gegeneinander dreht. Dann die Garnelen aus den Schalen pulen. Die Schalen unbedingt aufheben.
2 Die Schalen werden jetzt zurück in das Kochwasser gegeben. Die Möhre wird in Scheiben geschnitten, die Selleriestange fein gewürfelt. Beides kommt zu den Garnelenschalen in das Kochwasser, ebenso das Lorbeerblatt und das Tomatenmark. Das Ganze lässt man nun einmal kurz aufkochen und dann für 30 Minuten bei niedriger Hitze vor sich hin köcheln. Danach wird alles durch ein Sieb gegossen und man hat einen ausgesprochen köstlichen Garnelenfond.
3 Die Butter in einem Topf bei mittlerer Hitze zerlassen. Dann werden die wirklich fein gewürfelten Schalotten und der Knoblauch (in den Rezepten wird er immer gepresst, ich bevorzuge es ihn ultrafein zu hacken) hineingegeben und angedünstet bis sie glasig und weich sind. Anschließend wird der Reis hinzugefügt, mit Salz und Pfeffer gewürzt und für einen kurzen Moment angeröstet, bis er von komplett mit der Butter bedeckt ist.
4 Jetzt wird der Reis mit dem Weißwein abgelöscht. Das Ganze soll einen Moment richtig kochen, damit der Alkohol verfliegen kann und nur den Geschmack zurücklässt. Und dann geht es an den Fond. Dieser wird in kleinen Mengen (kellenweise) nach und nach hinzugefügt. Insgesamt benötigt man für diese Menge Reis ungefähr einen halben Liter. Und es muss ständig gerührt werden. Erst wenn der Reis den Fond komplett aufgenommen hat wird die nächste Kelle hinzugefügt. Alles in allem dauert das gut 15 Minuten. Kurz vor Ende werden die Erbsen hinzugefügt und noch einmal später die Garnelen, die sollen jetzt nur noch mal im Reis erwärmt werden. Vor dem Servieren wird dann noch ein bisschen frisch gehackte Petersilie unter das Risotto gehoben. Und jetzt ran an den Tisch und genießen!

Es müssen für dieses Rezept keine Dublin Bay Garnelen sein, es gehen natürlich auch alle anderen. Wichtig ist aber immer, dass sie roh und ungeschält sind. Ich denke auch, dass man außerhalb Irlands wahrscheinlich gar keine Dublin Bay Prawns bekommt. Lecker sind sie schon, die kleinen Dinger, aber auch gefährlich: die Schale ist vergleichsweise hart und hat ziemlich spitze Kanten, die sich beim pulen ganz schön in die Fingerspitzen bohren. Besonders überrascht hat mich aber der Preis: an der Fischtheke im Supermarkt habe ich gerade mal einen Kilopreis von 18,- € bezahlen müssen.

Während ich das hier schreibe sitze ich gerade im Flugzeug auf dem Weg nach Deutschland. Besuche bei Familie und Freunden in Hannover sind angesagt. Wo auch immer ihr euch herumtreiben mögt, ich wünsche euch wie immer ein schönes Wochenende!

Dienstag, 19. Mai 2015

Fotografie / Photography (3)

Das nächste meiner Lieblingsbilder stammt von einem speziellen Anlass.

Meinen 30. Geburtstag habe ich groß gefeiert. Dazu habe ich ein großes Haus in Murnau am Staffelsee gemietet und Freunde und Arbeitskollegen aus München und der Heimat in Hannover eingeladen. Ein ganzes Wochenende lang haben wir gemeinsam gekocht, gegessen, gefeiert. Und dann war da diese Wanderung, die wir alle gemeinsam gemacht haben: ein etwas mehr als 10km langer Rundwanderweg durch das Murnauer Moos. 

An diesem Bild gefällt mir besonders der Kontrast zwischen der saftig grünen Wiese und dem tristen grau-braunen Moos unterbrochen von der einsamen Heuhütte.




The next of my favorite picture was taken on a special occasion.

I had a big birthday party when I became 30. I rented a house in Murnau am Staffelsee (Bavaria, Germany) and invited all my friends and colleagues from Munich (where we used to live at this time) and Hanover (where I was born and raised). One whole weekend we cooked and ate together and celebrated my birthday. And then, there was this hike we did all together: a loop hike in the "Murnauer Moos" about 10km long.

I really like this picture because of the contrast between the fresh green grass and the sad grey-brown bog that is interrupted by the lonely small hay barn.

Sonntag, 17. Mai 2015

Unsere Grüne Insel (17) - Airfield

Zum Ende des 19. Jahrhunderts erwarb der Jurist Trevor Overend aus Dublin ein Anwesen im Süden der Stadt als Sommerhaus. Der Familie gefiel es dort so gut, dass das Haus schon bald zum dauerhaften Wohnsitz wurde. Die beiden Töchter Letitia und Naomi, beide unverheiratet, bewirtschafteten die Farm und die Gärten bis an ihr Lebensende. Nach ihrem Tod ist das Anwesen in die bereits 1974 von den beiden Schwestern gegründete Stiftung übergegangen. Seit Mitte/Ende der 90er Jahre wird hier wieder aktiv bewirtschaftet und die Farm ist der Öffentlichkeit zugänglich. Auch wenn Teile des Landes inzwischen verkauft und mit modernen Wohnkomplexen bebaut wurden (tatsächlich haben wir uns auch zwei Wohnungen dort angesehen), hält die Stiftung an der Farm fest und betreibt das ganze Unternehmen unter dem Namen "Airfield" zur Forschung und Lehre und in Erinnerung an die Overend-Schwestern.

So, genug Geschichte. In der Tat befindet sich das Stück Land nicht einmal drei Kilometer von uns entfernt inmitten von Dundrum, quasi Tür an Tür mit unserem heißgeliebten Shoppingcenter. Lange schon wollten wir dort einmal hin. Letztes Wochenende ergab sich die Gelegenheit, weil das Wetter nicht ganz so gut war und Airfield nun einmal nicht weit weg ist. Außerdem, und das hat uns dann schließlich komplett überzeugt, war dort ein Pflanzenmarkt (und verbunden damit ein halber Eintrittspreis).

Es ist schon eine kleine Oase inmitten der Stadt. Verschiedene kleine Gärten und die Farm laden zum Spazierengehen und Genießen ein. Das Haus der Familie kann besichtigt werden und es gibt auch kostenlose Touren. Ein Besuch in Airfield ist sicher kein tagesfüllendes Programm und der reguläre Eintrittspreis dafür eher hoch angelegt. Dennoch lohnt es sich einmal dort gewesen zu sein, und die vielen Tiere - lustig aussehende Hühner, Kühe, Schweine, Schafe, Esel, ... - sind auch besonders etwas für Kinder. Ich weiß gar nicht, ob irische Kinder auch glauben, alle Kühe seien lila!?


At the end of the 19th century Trevor Overend, a Dublin solicitor, bought Airfield as a summer residence for his family. The Overends liked this place a lot and soon it became their permanent residence. The two daughters Letitia and Naomi, both unmarried, operated the farm and gardens until their death. After they had died, Airfield was taken over by the charitable organisation that was already founded in 1974 by Letitia and Naomi. Since the mid/late 90's Airfield is operated again and open to public. Even though parts of the lands have been sold in the meantime and covered with modern buildings (actually we had a look at two apartments there), the organisation adheres to Airfield for educational purposes and in memory of the Overend sisters.

That's it. Enough history. In fact Airfield it is less than 3km from our apartment away and is located in the heart of Dundrum next door to our favorite shopping centre. We had the plan to visit Airfield for a long time. Last weekend the weather wasn't that nice to go on a long trip. The fact that Airfield is very close and that there was a plant fair (according to that with half admission fee) made us finally visit.

Airfield is kind of a small oasis in the middle of the city. Multiple gardens and the farm are good for a walk and to relax. The manor can be visited and free tours are available. A visit in Airfield isn't a full-day program und the admission fee is a little bit on the higher side. But it's worth it. And all the farm animals - funny looking chicken, cows, pigs, sheep, donkeys, ... - are very nice especially for kids. I really don't know if Irish children also believe that cows are always purple (like the "Milka" cow on the German chocolate). I don't think so.

Freitag, 15. Mai 2015

Kulinarisches Irland (19) - Beef and Guinness Pie with Chocolate

Letzte Woche bin ich euch mein irisches Rezept schuldig geblieben. Das Problem ist, dass man sich die Rezepte manchmal vorher gründlich durchlesen sollte. Jan hatte mir gesagt, dass er gegen 18 Uhr zu Hause sein würde, also habe ich eine gute Stunde vorher mit den Vorbereitungen begonnen. In der Mitte des Rezeptes angekommen habe ich dann gelesen, dass das Fleisch jetzt 2 Stunden garen soll, bevor es dann für weitere 45 Minuten in den Ofen kommt.

Also sind wir spontan Essen gegangen. Und Jan hat den Pie am nächsten Tag zu Ende zubereitet. Und darum hatte ich letzte Woche nichts zu posten. Aber damit wird auch der Wunsch meiner Kollegen erfüllt mal etwas zu posten, was Jan zubereitet hat.

Der Pie ist wieder nach einem Rezept von Clodagh McKenna. Die Kombination mit der Schokolade ist dabei durchaus interessant. Und das meine ich nicht im Sinne von "interessant ungenießbar". Zugegeben, für mich war es keine kulinarische Erfüllung aber geschmeckt hat es - sonst würde ich euch nicht das Rezept verraten...

Beef and Guinness Pie with Chocolate
für 2 Personen
Zutaten:
350g Rindersteak
1 EL Mehl
1 EL Olivenöl
3 Schalotten
1 Stange Sellerie
1 Knoblauchzehe
frischer Thymian
2 Champignons
200ml Guinness
1 EL Zartbitter-Schokodrops
Salz, Pfeffer

10g Butter
20g Mehl

220g TK-Blätterteig
1 Ei

1 Das Steak in 1-2cm große Würfel schneiden und in einer Schüssel mit dem Mehl bestäuben, mit Salz und Pfeffer würzen und alles gut vermischen, so dass das Fleisch rundum bemehlt und gewürzt ist.
2 Die Fleischwürfel in einem beschichteten Topf im heißen Öl anbraten und für gut 5 Minuten anbraten bis es rundum gebräunt ist. Dann aus der Pfanne nehmen.
In der Zwischenzeit die Schalotten und die Selleriestange fein würfeln, den Knoblauch hacken und die Thymianblättchen von den Stielen zupfen, die Pilze in dünne Scheiben schneiden. Alles in der selben Pfanne für gut 5 Minuten anbraten. Dann das Fleisch wieder hinzugeben, durchrühren und mit dem Guinness ablöschen. Und jetzt kommt's: Das Ganze für gut 1,5 bis 2 Stunden auf kleinster Stufe köcheln lassen.
4 Das Fleisch und Gemüse durch ein Sieb gießen und die Flüssigkeit auffangen. Die Butter in einem kleinen Topf zerlassen, einen Löffel der Flüssigkeit hinzufügen und das Mehl einrühren. Nach und nach die restliche Flüssigkeit unter ständigem Rühren zu der Mehlschwitze hinzufügen, zum Schluss die Schokodrops einrühren und schmelzen lassen. Das Fleisch wieder in die Sauce geben, gut vermengen und abkühlen lassen. Jetzt schon mal den Ofen auf 180° C vorheizen.
5 Entweder eine große oder zwei kleine Pieformen mit dem Blätterteig auslegen und das Fleisch hineinfüllen, anschließend mit einem "Blätterteig-Deckel" passend abdecken. Der Deckel wird mit einem scharfen Messer kreuzweise eingeschnitten und mit dem verquirlten Ei bepinselt. Das Ganze kommt jetzt für 45 Minuten in den Backofen auf die mittlere Schiene und dann kann endlich gegessen werden.

Fazit: Es lohnt sich, aber man muss Zeit einplanen. Dieser Pie ist nichts, was man abends mal eben schnell gemacht hat. Es ist ein positiv interessanter Geschmack, den man aber auch nicht immer braucht. Einfach mal ausprobieren... Bei uns gab es einen Salat aus Ruccola dazu.

Dieses Wochenende werden wir nach Galway fahren, um wieder einen Pin auf die neue Karte (siehe unten) setzen zu können - darum ist das irische Gericht für diese Woche auch schon gekocht worden und wartet darauf veröffentlich zu werden. Euch allen ein schönes Wochenende!

Dienstag, 12. Mai 2015

Fotografie / Photography (2)

Dieses Bild hatte ich schon so gut wie vergessen. Dabei hatte ich es lange Zeit als Hintergrundbild auf meinem iPad.

Im Februar 2011 waren wir für ein verlängertes Wochenende in Lissabon. Dort haben wir eines abends den Sonnenuntergang am Tejo genossen. Und dabei entstand dieses Bild, eines meiner Lieblingsbilder. Im Hintergrund zu sehen ist die Ponte 25 de Abril (Brücke des 25. April). Und nein, den Angler habe ich nicht engagiert um für mein Foto zu posieren - auch wenn es vielleicht so aussieht.


I had almost forgotten about this picture. Even though I had it as the background image on my iPad for a long time.

In February 2011 we travelled to Lisbon for a long weekend. One evening we enjoyed the sunset at the banks of river Tejo. And this is where this picture was taken. In the background you can see Ponte 25 de Abril (25th of April Bridge). And no, I didn't hire the fisher to pose for my picture although it may look like that.

Sonntag, 10. Mai 2015

Unsere Grüne Insel (16) - Three Rock Mountain & Fairy Castle

In letzter Zeit regnet es häufiger mal in Irland. Letzte Woche hatten wir Glück. Am Donnerstag hat sich Jan einen halben Tag frei genommen (einmal im Monat darf er das) und ich hatte dank meiner 3-Tage-Woche ohnehin frei.

Bei bestem Wetter und strahlendem Sonnenschein haben wir uns mal wieder aufgemacht einen Berg zu besteigen. Ich habe es schon mehrfach erwähnt: unmittelbar südlich von Dublin beginnen die Wicklow Mountain mit ihren Ausläufern. Zu unserem Ziel, dem Three Rock Mountain haben wir von zu Hause (rote Markierung) keine 20 Minuten mit dem Auto gebraucht.

Der Three Rock Mountain (roter Stern) ist schon von weitem sichtbar - besonders, wenn man die Ringautobahn M50 um Dublin fährt. Und das liegt nicht an seiner besonderen Form, sondern an der Tatsache, dass unzählige Sendemasten auf dem Hügel stehen. Schön oder nicht, dass bleibt jedem selbst überlassen. Ein tolles Fotomotiv geben sie auf jeden Fall ab.

Vom Parkplatz (blaue Markierung) sind wir eine Privatstraße hochgelaufen, die bald in einen Waldweg übergeht. Schließlich erreicht man Three Rock Mountain, der seinen Namen von drei kleinen Granithügeln hat, und eigentlich gar kein eigenständiger Berg sondern eine "Schulter" des Fairy Castle ist. Von hier aus hat man einen unglaublich fantastischen Blick über alles - nah und fern. Wir konnten sogar unser Haus und die Mourne Mountains in Nordirland ausmachen.

Von hier aus geht es weiter zum Fairy Castle (gelber Stern). Feen und Schlösser? Weit gefehlt. Diese frühzeitliche Wegkreuzung wird durch einen großen Steinhügel markiert, der auch die Überreste eines Ganggrabes darstellt. Auch von hier: traumhafter Blick.

Und dann ging es auch schon wieder an den Abstieg über die andere "Schulter", den Two Rock Mountain (grüner Stern). Auf dem Weg hat man einen wunderbaren Blick über die Bucht von Bray und die drei aneinander liegenden Bergen Bray Head, Little Sugarloaf und Great Sugar Loaf.

Zugegeben, verglichen mit den bayerischen Alpen haben wir wieder mal nur eine kleine Tour hinter uns. Fairy Castle ist mit 536 Höhenmetern nicht wirklich hoch, aber man muss ja immer bedenken, dass wir hier auf Meereshöhe beginnen. Also relativ doch gar nicht mal so schlecht. Und landschaftlich war diese kleine Tour ein Traum. Hoffentlich werden wir diesen Sommer noch ein paar schöne Tage haben um mehr solcher Touren machen zu können.




Englisch version:

It has been raining a lot in the last couple of days. Last week we were lucky. On Thursday Jan took a half day off (once a month he is entitled to do so) and because of my 3-day-week I had a day off too.

With best weather and bright sunshine we made us on the way to hike another mountain. I have mentioned it before: right behind the southern city limits of Dublin start the Wicklow Mountains and their foothills. To reach our destination, the Three Rock Mountain it only took us less than 20 minutes from home (red pin).

You can see Three Rock Mountain from far away, especially when you are driving the motorway around Dublin (M50). It's not because of its special shape, but because of all the high masts and antennas on its summit. Whether it's beautiful or not - you have to decide it yourself. In fact they are a beautiful theme for a picture.

Starting where we parked our car (blue pin) we went up a private road that quickly turns into a forest road. It won't take you long until you reach Three Rock Mountain (red star). In fact it is not really a mountain itself, it's just a "shoulder" of Fairy Castle. From here you have a lovely view over everything near and far. We could even see our home and the Mourne Mountains in Northern Ireland.

From here it continues to Fairy Castle (yellow star). Fairies and castles? Far wrong. This ancient cross-way is marked by a huge cairn, remains of a portal tomb.You will have another gorgeous view from here.

For the decent we used the other shoulder, Two Rock Mountain (green star). While walking you have a fabulous view over Bray Bay and the three Mountains next to another: Bray Head, Little Sugarloaf and Great Sugarloaf.

To be honest it is not a real hike in comparison to the Bavarian Alps. With just 536m Fairy Castle is not really a high mountain, but you always have to remember that we start at sea level over here. So, it's not that bad indeed. And scenic-wise this tour is kind of a dream. Hopefully there will be another couple of nice days this summer to enjoy more of this great landscape!

Donnerstag, 7. Mai 2015

Fotografie / Photography

Ich kann mich erinnern, dass ich schon als kleines Kind gerne fotografiert habe. 

Ich weiß noch einmal, ich muss noch ein Kindergarten-Kind gewesen sein, da war ich mit meinem Opa in der Eilenriede (großer Wald mitten in Hannover). Und ich erinnere mich an ein Bild dass ich gemacht habe: einfach mal von unten in den Himmel fotografiert. Das Bild war natürlich alles andere als schön und ich kann mich auch noch an den Ärger über das verschwendete, teure Filmmaterial erinnern...

Als Kind habe ich es auch geliebt, mit meinem Vater im LKW mitzufahren. Auch da hatte ich häufig meine Kamera dabei. Ein beliebtes Fotomotiv waren Kirchen neben der Autobahn aus dem fahrenden LKW heraus fotografiert. Das Resultat kann sich auch jeder ausmalen.

Die Leidenschaft for Fotos hat mich seitdem begleitet. Als Jan und ich im Dezember 2010 in New York waren kam dann ein entscheidender Wendepunkt. Viele meiner Bilder, besonders die Nachtaufnahmen, sind einfach nichts geworden, waren total verschwommen und unscharf. Daraufhin entschloss ich mich mir eine "gute" Kamera zuzulegen - die Wahl fiel auf eine digitale Spiegelreflexkamera. Und seitdem kam immer mehr Ausrüstung hinzu: verschiedene Objekte, Filter, Stative... Nur eines fehlt mir immer noch: Wissen.

Die meisten meiner Bilder gefallen mir sehr gut. Allerdings benutze ich ausschließlich den Automatik-Modus. Das soll sich jetzt ändern. Letzte Woche habe ich an der Dublin Photography School einen Kurs begonnen um meine Kamera endlich einmal zu verstehen und um noch bessere Bilder machen zu können. Die ersten zwei Einheiten liegen hinter mir und ich habe sogar schon gelernt, wie einfach es ist "Lightpainting" zu machen.

Und weil ich natürlich auch ein wenig stolz auf meine Bilder bin möchte ich meine Lieblingsfotos hier präsentieren. Es wäre doch zu schade, sie einfach nur irgendwo auf der Festplatte gespeichert zu haben.


Eines der ersten Bilder, die ich mit der neuen Kamera gemacht habe:
Im Hafen von Neuhaus/Oste, Januar 2011

One of the first pictures I've taken with the new camera:
In the harbour of Neuhaus/Oste, January 2011

I can remember that I liked to take pictures already when I was a little child.

Once, I must have still gone to Kindergarten, I was with my grandpa in the "Eilenriede" (large forest in the middle of Hannover). And I remember one of the pictures that I took that day: looking skywards from the ground. The picture of course was anything else than nice and I can also remember the anger at the wasted expensive film...

As a child I also loved to join my father driving his truck. Most of the times I carried my camera with me. One of my favorite themes was a church next to the motorway taken from the driving truck. Just think about the result yourself...

The passion for taking pictures has accompanied me since then. In December 2010 Jan and myself travelled to New York. Many of my pictures, especially the night shots, have become very bad, totally blurred and out of focus. That's when I decided to buy a "good" camera - the choice was made for a DSLR. And since then more and more equipment has been added: different lenses, filters, tripods... Only one thing missing: knowledge.

I like most of my pictures. However I only use the automatic mode. This is about to change. Last week I started to take photography classes at the Dublin Photography School to finally learn how to use my camera and increase the level of perfection. I had the first two classes and I already learned how easy it is to make "light paintings".

And of course I am proud of my pictures. That's why I'd like to present my favorite ones over here. It would be a pity to only keep them stored somewhere on the hard drive.

Montag, 4. Mai 2015

Unsere Grüne Insel (15) - Dublin Bay Prawn Festival auf Howth

Ein wenig spät kommt er dieses Mal, der sonntägliche Post... Aber irgendwie hatte ich dieses Mal nichts vorgeschrieben und gestern haben wir uns den halben Tag in Gartencentern herumgeschlagen...

Ich hatte letztes Wochenende schon in einem kurzem Nebensatz vom "Dublin Bay Prawn Festival" gesprochen. Nachdem wir unsere Freunde am Flughafen abgesetzt hatten sind wir dorthin gefahren. Tolle Idee, dachten wir so wie unzählige andere Menschen aus scheinbar ganz Irland - die kurze Strecke vom Flughafen auf die Halbinsel Howth hat uns fast eine Stunde gekostet.

Die Dublin Bay Prawns sind offensichtlich etwas ganz Besonderes. So besonders, dass es für die proteinreichen kleinen Dinger sogar ein eigenes mehrtägiges Festival gibt. Vielleicht hat man aber auch bloß nach einem Grund zum Feiern gesucht!?

Jedenfalls war es für uns die perfekte Gelegenheit endlich mal nach Howth zu kommen. Das Wetter war eher wechselhaft und es zog immer mehr zu, Howth selbst war überfüllt. Die Schlange an einem Fish&Chips-Laden schien endlos, an ein Reinkommen in das Festival-Essens-Zelt mit den Garnelen-Buden war erst gar nicht zu denken.

Und so haben wir einfach nur den Ort Howth genossen, sind auf der Mole entlangspaziert, haben den Farmers Markt begutachtet und uns in den zahllosen Fischgeschäften für unser Abendessen daheim inspirieren lassen.

Fazit: Howth hat uns extrem gut gefallen. Uns ist wieder einmal bewusst geworden, wie gut wir es getroffen haben. Es ist manchmal immer noch nur schwer greifbar, dass wir jetzt in so einer tollen Stadt leben (und einem großartigen Land), die so vielseitig ist und soviel zu bieten hat. Und Howth wird uns wiedersehen. Sehr bald. Aber dann unter der Woche, wenn nicht ganz so viel los ist.


Freitag, 1. Mai 2015

Kulinarisches Irland (18) - Cashel Blue, Caramelised Onions and Thyme Pizza

Heute gibt's Pizza. Aber mal anders als gewohnt. Irische Pizza.

Es war mal an der Zeit für ein neues Kochbuch. Eigentlich war das gar nicht geplant, aber als wir letztens mit unserem Besuch so durch die Kaufhäuser geschlendert sind stand ich plötzlich vor diesem Buch. Und den Namen der Autorin hatte ich schon mal auf der Arbeit gehört, als mir eine Kollegin von einem tollen Rhabarber-Ingwer-Käsekuchen erzählt hatte. Das Buch rasch durchgeblättert wusste ich, das will ich haben, Jan davon überzeugt und gekauft. Jetzt steht eine Ausgabe von "Clodagh's Irish Kitchen" von Clodagh McKenna in unserem Bücherregal. Und das erste Rezept, was ich daraus gekocht habe kann sich definitiv sehen und schmecken lassen. Hier ist es (von mir mal wieder leicht abgewandelt):

Cashel Blue, Caramelised Onions and Thyme Pizza
ergibt 1 Pizza für 2 Personen

Zutaten:
200g Mehl
1 Pck. Trockenhefe
ca. 150ml lauwarmes Wasser

50g Butter
2 Zwiebeln
1 TL brauner Zucker
Olivenöl
150g Cashel Blue (oder anderer Blauschimmelkäse)
frischer Thymian
Ruccola
Meersalz, frisch gemahlener Pfeffer



1 Für den Teig das Mehl und Hefe vermischen und mit dem lauwarmen Wasser zu einem "perfekten" Teig kneten. Das Wasser nur nach und nach hinzufügen, damit der Teig nicht zu fest aber auch nicht zu klebrig wird. Wenn man mit der Küchenmaschine arbeitet ist das natürlich leicht gesagt, ich weiß... Clodagh (das ist übrigens ein irischer Frauenname) verwendet frische Hefe. Weil ich die aber nicht bekommen habe, habe ich das Rezept auf Trockenhefe abgewandelt. 
Den Teig für gut 2 Stunden gehen lassen und dann dünn ausrollen. Kurz vor Ende der 2 Stunden kann dann schonmal mit dem Belag begonnen werden (und der Ofen kann auf 180° C vorgeheizt werden): Die Zwiebeln vierteln und dann in wirklich feine Streifen schneiden. Die Butter in einem Topf bei mittlerer Hitze schmelzen lassen, die Zwiebeln hinzufügen und mit Deckel für 10 Minuten dünsten lassen. Danach wird der braune Zucker hinzugefügt und die Zwiebeln so lange umgerührt bis sie eine schöne braune Farbe angenommen haben. Während die Zwiebeln vor sich hin garen kann man auch schon einmal die Thymianblättchen von den Stielen zupfen, soviel, dass es gut 2 Teelöffel werden.
3 Den ausgerollten Pizzateig mit ein wenig Olivenöl bestreichen und die karamellisierten Zwiebeln gleichmäßig darauf verteilen. Den Käse zerbröseln und über die Zwiebeln geben, dann noch die Thymianblättchen obenauf und mit Meersalz und frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer würzen. Dann kommt das Ganze für 20 Minuten in den Backofen.
4 Nach dem Backen noch etwas Ruccola darüber geben und ganz schnell genießen!

Cashel Blue ist ein schnittfester aber weicher und cremiger Blauschimmelkäse mit kräftigem Geschmack, fester als z.B. Gorgonzola aber weicher als z.B. Bergader Edelpilz. Er ist - wie könnte es anders sein - ein irischer Käse und wird ausschließlich von der Familie Grubb in - der Name verrät es - Cashel im County Tipperary hergestellt. Für diese Pizza kann man natürlich auch anderen Blauschimmelkäse verwenden, aber dann ist sie nur noch halb so irisch!

Die Aromen des Käse, der karamellisierten Zwiebeln und des Thymian haben einen unglaublich tollen Geschmack ergeben, vom Geruch, der sich durch die ganze Wohnung gezogen hat ganz zu schweigen. Diese Pizza ist dringendst zu empfehlen!

Habt ein schönes Wochenende!